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Ein Trauerspiel in Meerbusch: Öffentliche Trinkbrunnen kein „nice to have“

Ein wichtiger Beitrag zum Gesundheitsschutz und zu Müllvermeidung

(Meerbusch) – Der Klimawandel mit den zu erwartenden Hitzewellen stelle eine Bedrohung der Gesundheit, insbesondere für ältere und vorerkrankte Menschen dar, so die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) in Meerbusch. Daher sei die Entscheidung, lediglich einen Trinkbrunnen als „Pilotversuch“ in Meerbusch zu planen, völlig unverständlich. Auch die ÖDP hatte bereits Mitte 2022 Trinkwasserbrunnen für Meerbusch vorgeschlagen.

 

Hitzewelle werden zukünftig kein seltenes Ereignis sein, sondern öfters und heißer vorkommen, so Experten. Daher ist die Stadt Meerbusch in Zuge der Gesundheitsvorsorge verpflichtet, ausreichend Vorsorge zu leisten. Ein Pilotversuch mit einem Brunnen ist weder ausreichend noch angemessen. Dies erfülle auch nicht die Vorgaben der EU-Trinkwasserrichtlinie, die vorgibt, allen Menschen im öffentlichen Raum Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen. Diese Richtlinie ist durch Aufnahme ins Wasserhaushaltsgesetz deutsches Recht geworden.

 

Die Verfügbarkeit von Trinkwasser im öffentlichen Raum ist ein Instrument der Daseins-Vorsorge. Gerade an heißen Tagen sollen Menschen 3 Liter Flüssigkeit am Tag trinken. Der Schweiß dient der Temperaturregulierung des Körpers. Wird nicht ausreichend getrunken, kommt es zur Überhitzung bis zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag. Besonders im bebauten, städtischen Bereich entstehen sogenannte „Wärmeinseln“, die zu deutliche höhere Temperaturen führen.

 

Öffentliche Verfügbarkeit von Trinkwasser kann hier Abhilfe schaffen, ja Leben retten. Daher regt die ÖDP in Meerbusch ausreichend öffentliche Trinkwasserbrunnen für alle Stadtteile an. Da an diesen Brunnen auch Flaschen nachgefüllt werden könnten, wäre dies gleichzeitig ein Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll.

 

Dass von Seiten der FDP die Trinkwasserverfügbarkeit in Meerbusch im öffentlichen Raum als „nice-to-have“ bezeichnet wurde, sei nach ÖDP-Auffassung skandalös. So kann man die Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge bei Hitzewellen, insbesondere für ältere und kranke Menschen, nicht abqualifizieren.

 

Im Haushaltsplan der Stadt steht das Ziel „sich den steigenden Herausforderungen des Klimawandels stellen“ erst an letzter Stelle. Die verdeutlicht für die ÖDP, dass die Ratsmehrheit die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Neben Hitzewellen und der Vorsorge für deren Auswirkung wird die Stadt als Rheinanlieger mit verstärktem Hoch- und Niedrigwasser zu kämpfen bekommen, so die ÖDP. Im Frühjahr stellt das Gletscher-Schmelzwasser ca. die Hälfte des Rheinwassers dar. Durch den Klimawandel fällt die Speicher- und Ausgleichsfunktion der Alpengletscher für die Wassermenge ab. Starkes Hochwasser und starker Wassermangel werden sich daher abwechseln, so die ÖDP. Die Gefahren des Klimawandels als letztes Ziel, also als wenig bedeutend, in den Haushalt aufzunehmen, bedeute nach Meinung der ÖDP, dass die Ratsmehrheit die Vorbereitung der Stadt auf die Herausforderungen des Klimawandels nicht ernst genug nimmt. Hier fordert die ÖDP zum Umdenken auf.

 

 

Bildquelle: Pixabay_congerdesign

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