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Wir brauchen eine Waldwende für den Rhein-Kreis Neuss

Rhein-Kreis Neuss gehört zu den waldärmsten Regionen in Deutschlands - Waldschäden gefährden den Bestand unserer Forste

(Neuss/Meerbusch) – „Wir brauchen eine völlig neue Ausrichtung der Wälder“, so die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) im Rhein-Kreis Neuss. Der Klimawandel und das Artensterben erlauben nicht mehr ein einfaches „weiter so“. Für den Rhein-Kreis Neuss entsteht hieraus eine besondere Herausforderung.

8,3 % des Rhein-Kreis Neuss sind mit Wald bedeckt. Damit gehört der Kreis zu den waldärmsten Regionen Deutschlands. Das Waldvermehrungskonzeptes Kreiswald 2100! –Waldagenda 21 des Kreises will diesen Anteil auf gerade mal 12 % und dann erst bis ins Jahr 2100 steigern. Dieses Ziel ist weder ambitioniert noch wird es der Situation des Klimawandels und des Grundwasserrückgangs gerecht.

Bedenkt man, dass die Waldfläche in Deutschland bei nahezu 30 % liege, wird deutlich, wie weit der Kreis von einer angemessenen Waldpolitik entfernt sei. 24,8 % des Landes NRW seien mit Wald bedeckt. Der Stadtstaat Berlin komme auf 17,7 %. Zwar sei eine Aufforstung des Rhein-Kreises auf Bundesniveau wenig realistisch; Forstflächenanteile wie Berlin befänden sich aber nach Meinung der ÖDP durchaus im Bereich des Möglichen.

Eine Intensivierung der Waldpolitik müsse im Interesse des Kreises sein, so die ÖDP. Wälder seien wichtig zur Bekämpfung des Klimawandels. Sie hätten aber auch einen wesentlichen Einfluss auf das regionale Kleinklima und die Wasserversorgung.

„Hier kommen herausfordernde Zeiten auf den Kreis zu. Im Frühjahr und Frühsommer führt der Rhein ca. 50 % Gletscherschmelzwasser. Damit wird es aber Mitte des Jahrhunderts vorbei sein, so Experten“, führt die ÖDP an. Um genügend Wasser, insbesondere Grundwasser, im Kreis zu halten, sei die Speicherwirkung von Waldflächen unabdingbar. Anderenfalls leide der Kreis und insbesondere die Landwirtschaft unter häufig wiederkehrenden Dürren.

Verschärfend komme hinzu, so die ÖDP, dass ab Dormagen eine Pipeline zur Flutung des Tagebaus geplant ist. Diese wird dem Rhein zusätzlich zum Wasserrückgang weiteres Wasservolumen entnehmen.

Eine Lösung sei das Konzept eines Schwamm-Kreises Neuss. Hierzu seien Maßnahmen zur Verbesserung der Grundwassergewinnung und Wasserspeicherung erforderlich, so die ÖDP des Kreises. Aufforstung sei hier ein wichtiges Mittel, dies zu erreichen.

Alle diese Maßnahmen müssten nach Meinung der ÖDP in Form einer neuen Waldpolitik erfolgen. Diese neue Waldpolitik müsse das Ziel haben, die Vegetationsform Wald insgesamt auszuweiten und zu erhalten. Die Förderung der Bio-Diversität, also der Erhalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt, sei für das weitere Leben und Überleben der Menschen von existenzieller Bedeutung. Hierzu müssen die vielfältigen Funktionen des Waldes geschützt und erhalten werden.

Wälder seien mehr als Holzplantagen, so die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP). Wälder müssen der ursprünglichen „Waldgesellschaft“ aus Pflanzen und Tieren möglichst nahekommen.

Folgende Ziele der Waldökonomie seien mit Nachdruck zu verfolgen, so die ÖDP am Niederrhein:

  • Sicherung der lokalen und regionalen Klimaschutzfunktion
  • Grundwasser und Wasserschutz
  • Schutz des Waldbodens
  • Schutz der Wald-Biotopen
  • Sicherung der „Infrastrukturleistungen“ des Waldes wie Immissions-, Lärm- und Sichtschutz
  • Sicherung der Erholungsfunktion des Waldes für die Menschen
  • Entwicklung des Waldes als Lern- und Erlebnisraum
  • Nutzung der Heilwirkung des Waldes

Die ÖDP am Niederrhein wird – insbesondere über ihre kommunalen Mandatsträger – auf die Änderung im Sinne einer ökologischen Waldpolitik drängen und Initiativen zu deren Durchsetzung ergreifen.

Quellen:

https://www.rhein-kreis-neuss.de/de/verwaltung-politik/aemterliste/umweltamt/themen/wald-im-rhein-kreis-neuss/

 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1181669/umfrage/anteil-der-waldflaeche-in-deutschland/

 

https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Wald-Holz/Tabellen/waldflaeche-bundeslaender.html

 

 

 

Bildquelle: Pixabay_ewelinka_am_apparat

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